Was hilft, wenn ich ständig Schmerzen habe?
- Theresa Güdemann
- 30. Juni
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 2 Tagen
„Ich wache jeden Tag mit Schmerzen auf – und gehe damit abends wieder ins Bett.“
Das höre ich oft, wenn Menschen mit hohem Leidensdruck und nach sehr langer Zeit zum ersten Mal den Weg in meine Praxis finden. Die Schmerzen sind da. Jeden Tag. Mal mehr, mal weniger. Manchmal gut auszuhalten, manchmal lähmend. Viele haben bereits eine Odyssee hinter sich: ärztliche Abklärungen, Medikamente, verschiedene Therapien, vielleicht sogar Operationen. Und trotzdem ist da dieser Wunsch:
„Ich will doch einfach nur wieder normal leben.“
Wenn Du Dich darin wiedererkennst, möchte ich Dir sagen: Du bist nicht allein. Und: Du hast mehr Einfluss auf diese Situation, als es sich gerade anfühlt.
Schmerzen sind real – und vielschichtig
Chronischer Schmerz ist mehr als ein nur körperliches oder psychisches Symptom. Er beeinflusst, wie wir denken, fühlen und im Alltag handeln. Er ist real und präsent.
Vielleicht kennst Du auch das: An einem entspannten Tag sind die Schmerzen etwas milder. Nach Stress oder Konflikten nehmen sie zu. Das ist kein Zufall – sondern eine nachvollziehbare Reaktion unterschiedlicher Systeme im menschlichen Körper.
Was kann Ergotherapie bei chronischen Schmerzen bewirken?
In meiner Arbeit – besonders in der Ergotherapie – geht es darum, den Körper wieder als Verbündeten zu erleben. Nicht gegen ihn zu kämpfen, sondern mit ihm zu arbeiten. Dabei steht nicht eine Leistungssteigerung im Vordergrund, sondern die Frage: „Was stärkt mich und was ist möglich – trotz Schmerzen?“
Mögliche Elemente sind z. B.:
achtsame Bewegungen
das Erforschen von Positionen, die Entlastung bringen
aktive Übungen zur Stressreduktion, z.B. Atemtechniken, Progessive Muskelrelaxation,...
Steigerung der Selbstfürsorge, z. B. Wärme, Rhythmus, Mikro-Routinen,...
das bewusste und achtsame Wahrnehmen von kleinen Momenten der Erleichterung
Wiederaufnahme bedeutenden Tätigkeiten, wenn nötig mit Unterstützung, auch durch Hilfsmittel und Technologien
All das kann helfen, die eigene Handlungsfähigkeit wieder zu spüren und sie Schritt für Schritt, ohne Druck, wieder zu erwecken. Das funktioniert vor allem, weil Ergotherapie die eigenen Ressourcen, Fortschritte und Ziele fokussiert, nicht das Problem bzw. das Defizit.
Was kann ich bei Erschöpfung tun?
Wenn Schmerz und Erschöpfung Deinen Alltag bestimmen, braucht es Impulse, die umsetzbar sind. Hier ein paar erste Anregungen, zum Ausprobieren:
2-Minuten-Morgencheck: Bevor Du aufstehst, nimm kurz wahr: Wie geht es mir? Was fühlt sich gerade okay an? Was brauche ich jetzt, um meinen Tag so angenehm, wie möglich zu starten?
Weniger Reize am Morgen: Kein Handy direkt nach dem Aufwachen. Stattdessen: warmes Wasser, Blick aus dem Fenster, ein Moment der Stille, alles was Dir jetzt hilft in Deinem Tempo den Tag zu starten
Achtsames Schmerz-Tagebuch: Was war heute möglich? Was hat gut getan? Wie ist mir xy gelungen?
Mini-Selbstfürsorge: Wärmflasche/ Coolpack, Decke, Licht, Duft – kleine Gesten, die Deinen Körper unterstützen und Dir ein angenehmes Gefühl geben
Das Ziel ist nicht Perfektion – sondern Verbindung: mit Dir selbst, mit Deinem Tempo, mit Deinen Ressourcen.
Wie ich Dich unterstützen kann
In der Ergotherapie kombiniere ich wahrnehmungsfördernde Methoden mit Energiemanagement und alltagsnahen Strategien. Dabei steht nicht nur die Funktion im Fokus, sondern Dein Erleben als ganzer Mensch. Dass Du wieder Vertrauen schöpfst und Dir erlaubst, Dich in Deinem Körper wohlzufühlen.
Ergänzend begleite ich Menschen, die neue Wege im Umgang mit Krankheit, Schmerz oder Stress suchen konsequent mit einer Lösungsfokussierten Haltung.
Du musst das nicht allein schaffen
Ich verstehe, wenn Du Dich müde fühlst. Und trotzdem: Es gibt Wege. Nicht die eine grosse Lösung, aber viele kleine, die zusammen wieder mehr Handlungsspielraum in Deinem Alltag schaffen.
Wenn Du möchtest, begleite ich Dich gerne dabei, herauszufinden, was alles möglich ist.
Theresa
P.s. Bitte warte nicht zu lange ab! Meine Erfahrung zeigt, dass Ärzt*innen erst eine Verordnung für Ergotherapie aus, wenn alle anderen Massnahmen nicht den gewünschten Erfolg zeigen. Meist ist das Schmerzerleben dann schon fest integriert in Deinem Alltag und Ergotherapeut*innen können (noch) nicht zaubern.
Physio- und Ergotherapie ergänzen sich auch hier hervorragend, weil eine optimale Behandlung deines Körpers, aber auch Dein Erleben und Handeln im Alltag gesehen und trainiert werden.
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